www.cha-ri.de

Copyrights © 2004/2016  Arbeitsgemeinschaft Aktie - NEWWAY-GROUP-MOERS

Im November 1996 wurde die 1. Telekomtranche einem  breitem  Anlegerpublikum   für   DM 28,-- / ca. Euro 14,– offeriert.


Die Nachfrage wurde geschürt und war aufgrund professioneller  Marketingstrategien,  trotz kritischer Presse, einfach riesig. Es wurden wesendlich mehr Aktien gezeichnet, als dem normalen Publikum zur Verfügung standen.


Mit der Telekomaktie fiel der Startschuss für eine gewaltige "Technohausse". Das Geld, welches wegen der mageren Zuteilung nicht für die Telekomaktie eingesetzt werden konnte, fand ihren massiven Einsatz in den vielen, im Vorfeld der Telekom Zeichnungsphase schnell entwickelten Multimedia- und Technologiefonds.


Der „Neue Markt" wurde entdeckt und die Anfangs-erfolge führten zu einem ungeahnten Run auf die jeweiligen Aktien und zur "Vermeidung der Einzelrisiken" in die regionalen und  überregionalen  "Neue-Märkte-Fonds".  


Die Wertsteigerungen  von Aktien und Fonds waren gewaltig und führten schliesslich  dazu, dass in immer mehr Anlegern die Gier  geweckt wurde.


Sie begannen die Renditen der konservativen sicheren Anlagen mit denen der Aktienfonds zu vergleichen und in einigen Fällen sogar Beratungsfehler  zu unterstellen, da man doch das Geld, welches in den sicheren und "langweiligen" Anlagen investiert worden war,  hätte lieber in den Aktien/Aktienfonds investieren sollen.


Entgangene Gewinne, wurden zu  Verlusten umgemünzt. Konservative Anlagen, wie Renten- und Immobilien-fonds, in die begehrten Aktien bzw. suggerierten Aktienfonds  gewandelt.


Viele Anleger entwickelten sich zu "Profis" und opferten  ihren letzten Euro für dieses Roulettespiel,  im wahrsten Sinne des Wortes.



Der Erfindungsgeist für Vermögensverwaltungen und neue Fonds, welche dann wieder in den Ver-mögensverwaltungen  zu finden waren, kannte keine Grenzen.  






Die Anlageerfolge der Vorjahre wurden weiterhin visioniert, "Opas Sparbuch" in pfiffig aufgemachter Werbung verteufelt, fondsgebundene  Lebens-versicherungsverträge als  der Hit mit unverschämt hohen Gewinnerwartungen angepriesen.  


Das Rad drehte sich immer schneller.


Der Rubel rollte bei Anlegern, Banken, Fonds  und Versicherungen. Die Gewinne der Finanzbranche wurden jeweils für das Folgejahr hochgerechnet und mussten immer wieder "getoppt" werden. Alle Planungen  basierten auf phantastische Visionen.  Es waren zunächst wirklich fette  Börsenjahre.



Die Telekomaktie, um bei diesem Beispiel zu bleiben, notierte in der Spitze sage und schreibe über € 104,00 - was bei einem Einstandswert von € 14 für die 1. Emission fast einem Zuwachs von    640 % in nur 4 Jahren entsprach. Dabei war diese Entwicklung kein Einzelfall - Beispiele gibt es genug, sie würden diese Seite sprengen  ...



Konservative  Anleger, Warner  und Skeptiker im Banken- oder privaten Umfeld wurden einfach ausgebuht bzw. belächelt. Es galt die Devise: "Jetzt muss verdient werden. Was wir nicht verdienen, verdienen  andere " - ohne bei dieser Aussage auch nur das kleinste Mass an Weitsicht und die vorhersehbaren Folgen zu verschwenden..


Als die Mehrzahl von Beratern bzw. Anlegern mit Optimismus gesegnet waren, hatte die Minder-heit  einfach die Zeichen der Zeit nicht verstanden ...


Der Umdenkungsprozess und die Ernüchterung begann ab März 2000 zunächst langsam und zaghaft, dann immer stetiger. Der Neue Markt kapitulierte schliesslich 2001.

Die Stetigkeit der Ernüchterung dauerte bis zum März 2003 und kostete vielen Anlegern Nerven und  unglaublich viel Vermögen und in der Folge vielen Bankmitarbeitern den Arbeitsplatz.


Der Volkswirtschaft, den Geldanlegern wurde ein gigantischer Schaden zugefügt

G.B.

...

Fortsetzung folgt


1996/2003 - Eine wahre Geschichte...

#1996

Stand 03.2016

Copyrights © 2004/2016  Arbeitsgemeinschaft Aktie - NEWWAY-GROUP-MOERS

#Inhaber